Gesundheit/Notfälle/Giftköder

Die nächsten Tierkliniken in Frankfurt und Umgebung sind (einfach auf den Namen klicken, Sie werden zur Website weitergeleitet):


Tierklinik Bockenheim


Tierklinik Kalbach


Tierklinik Hofheim




Tierorthopädische Klinik (kein 24 Stunden Notdienst, nur Facharzt für Orthopädie)




Thema Giftköder: Stand 24.05.2023


Mittlerweile habe ich Rückmeldung von weiteren Kliniken, Tierärzten und vom Polizeirevier in Enkheim erhalten:


Es sind nachwievor offiziell keine Giftköder gemeldet. Weder durch die Kliniken, noch die Tierärzte und auch nicht (wie anders in den sozialen Medien dargestellt) durch die Polizei. Dies gilt für Bornheim UND für Enkheim.


Grundsätzlich sind Tierärzte und Kliniken nicht verpflichtet Vergiftungserscheinungen an die Polizei zu melden, denn es gibt immer wieder Hunde, die mit Erbrechen, Durchfall, blutigem Stuhl, Lethargie, Kreislaufschwäche und ähnlichen Symptomen vorgestellt werden, ohne dass die Ursache eine Giftköderaufnahme ist. Je nach Dosis und Gift (z.B. Rattengift) treten die Vergiftungserscheinungen erst Stunden oder Tage nach Aufnahme auf, so dass oft über den zeitlichen Zusammenhang und Aufnahmeort keine Klarheit besteht. Häufig nehmen Hunde für Schadnager ausgelegtes Gift versehentlich auf, aber auch zu Hause passieren versehentliche Vergiftungsunfälle bei Tieren wie z.B. bei Zartbitterschokolade, Putzmittel etc. Auch Magen-Darm-Krankheiten und Parasitenbefall verursachen oben genannte Symptome. Es ist daher für alle Beteiligten schwierig Klarheit darüber zu haben, was letztendlich zu den Symptomen führte.


Wird natürlich Metall gefunden (wie Rasierklingen, Nägel etc. oder werden plötzlich mehrere Hunde taggleich vorgestellt, wie im Falle "Riedberg", dann erfolgt natürlich eine Meldung der Tierärzte/Kliniken. Diese Fälle sind jedoch in der Tat sehr selten.


Die Ermittlungsgruppe Straftaten im Umweltbereich, die auch Verstößen gegen das Tierschutzgesetz nachgehen hat mir viele Informationen zukommen lassen.


Seit den Vorfällen am Riedberg hat die Polizei sehr häufig mit Giftködermeldungen zu tun.


In den meisten Fällen lässt sich der Giftköderverdacht –nicht –bestätigen, was unterschiedliche Gründe hat.


- es werden tatsächlich zahlreiche Lebensmittel und Lebensmittelreste unbedacht weggeworfen, ohne dass man damit Tieren schaden wollte,


- es gibt immer wieder Menschen, die bewusst Lebensmittel (aus Tierliebe auslegen) und damit Wildtiere, aber auch Hunde füttern wollen und


- es gibt viele Verdachtsmomente in denen aber - bis dato – kein Tier zu Schaden kam, so dass vermeintliche „Giftköder“ nicht untersucht werden können, einmal aus Kostengründen, aber auch weil man ohne weitere Hinweise nicht eingrenzen kann, wonach genau gesucht werden soll.


Wie bereits weiter oben angemerkt, erfolgen grundsätzlich – keine - Meldungen von Tierärzten, das dort Tiere mit einer möglichen Vergiftung vorstellig wurden. Wenn, dann sind diese Meldungen die absolute Ausnahme.


Mittlerweile ist leider so, dass vermeintliche Funde von Giftködern zunächst über Internetportale verbreitet werden, bevor sie näher verifiziert sind. Dies verursacht unnötige Panik.


Vor ca. 2 Jahren wurde ein Sachverhalt medial verbreitet wurde, dass ein Hund durch einen Giftköder verstarb.

Tatsächlich ergab dann die Obduktion des Hundes, dass dieser krankheitsbedingt einen Herzinfarkt hatte. Erstaunlich ist, dass hier nicht die Hundebesitzer den Wirbel auslösten, sondern Personen, die keinerlei nähere Beobachtungen zum Sachverhalt gemacht hatten.


Bezüglich eines aktuell toten Hundes in Enkheim, auf den sich derzeit wohl die Meldungen beziehen, hat ebenfalls die Obduktion ergeben, dass er –keinen- Schadstoff aufgenommen hat, sondern tatsächlich krankheitsbedingt verstarb.


Wir möchten die Hinweise auf Giftköder keinesfalls verharmlosen!


Natürlich gibt es Fälle in denen bewusst Gift/Fremdkörper usw. ausgelegt werden um Tieren -meistens Hunden – Schaden zu wollen (siehe Riedberg) aber sie sind (zum Glück!) bisher nicht die Regel.


Bleiben Sie aufmerksam, achten Sie auf Ihren Hund, aber lassen Sie sich nicht von Hysterie anstecken, sondern beurteilen Sie objektiv.


Des weiteren raten wir Ihnen als Trainer, einen Giftköderkurs einer kompetenten Hundeschule zu besuchen, in dem realistische Hilfe angeboten wird und eine Anleitung zum Maulkorbtraining erfolgt.

Ein Maulkorb ist nur dann ein Problem für einen Hund, wenn er ihn einfach aufgezogen bekommt, ohne, dass eine vorherige Gewöhnung daran statt gefunden hat. Nach einer erfolgreichen Gewöhnung ist der Maulkorb für den Hund nichts anderes als für uns die Brille oder Maske zu Coronazeiten.


Ist der Hund daran gewöhnt, kann der Maulkorb jederzeit eingesetzt werden, wenn Gefahr droht, ohne plötzlich bestimmte Gassirouten meiden zu müssen. 


Lassen Sie sich hier beraten, wenn nötig.


Aktuelle Giftköderkurse bei uns finden Sie unter Angebot/Gruppenkurse hier.



Thema Giftköder: Stand 10.05.2023


Dank sozialer Medien und Apps wie "Dogorama", wird man heutzutage schnell über ausgelegte Giftköder informiert.


Wie üblich kann es jedoch Segen und Fluch zugleich bedeuten.


Unsere Familienhunde sind uns wichtig, die Angst um sie groß. Gerade das Beispiel Riedberg 2022 hat uns alle sehr mitgenommen.


Dennoch muss man vorsichtig sein mit sich schnell verbreiteten, unbestätigten Vorfällen. Derzeit gehen  Giftködermeldungen rund um den Bornheimer Friedhof, Günthersburgallee und Huthpark und noch einige andere Stellen in und um Enkheim herum (angeblich polizeilich bestätigt).


Die Angst geht um, Hunde werden angeleint, mit Argusaugen beobachtet und jedes "Etwas" panisch aus dem Maul gerissen. Das Problem hierbei ist, dass wir den Hunden damit antrainieren schnell abzuschlucken, bevor wir es ihnen wegnehmen können. Bei einem tatsächlichen Giftköder fatal...


Es ist gut Augen und Ohren offen zu halten. Aber man muss sich in Acht nehmen vor Fake News. Eine Falschnachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und versetzt alle in Angst und Schrecken.


Deshalb habe ich mich heute hingesetzt und recherchiert was dran ist, an den aktuellen Meldungen.

Ich habe mit den Tierkliniken hier in nächster Nähe gesprochen, sowie mit 2 Bornheimer/Seckbacher Tierärztinnen. Weder die Kliniken, noch die Tierärzte konnten von Fällen bei ihnen berichten. Sie wären jedoch die erste Anlaufstelle bei Vergiftungen rund um Bornheim gewesen.


Danach habe ich mich mit dem 6. Polizeirevier intensiv ausgetauscht. Dass die veröffentlichten Fälle polizeilich bekannt bzw. bestätigt wären ist schlichtweg nicht richtig.


Ich möchte an dieser Stelle daher wichtige Informationen im Umgang mit eventuellen Giftködern teilen:

  • Sollten Sie vermeintliche Giftköder finden (die Definition folgt weiter unten), rufen Sie bitte umgehend die Polizei. Es wird eine Streife geschickt, die Kollegen werden vor Ort die Köder einsammeln und bei begründetem Verdacht das Futter in ein Labor schicken und dort untersuchen.
  • Bitte auf keinen Fall einfach einsammeln, entsorgen und nur eine Meldung über soziale Medien/Apps absetzen. Zum einen kann niemand mehr nachweisen, ob es tatsächlich Giftköder waren, zum anderen ist die Polizei über den Vorfall nicht informiert.
  • Je nach Kapazität wird es vielleicht nicht immer möglich sein, dass sofort eine Streife vor Ort sein kann, dann mit einem Kotbeutel o.ä. die Köder aufnehmen und zum nächsten Polizeirevier bringen. Der Ablauf bei berechtigtem Verdacht ist der Gleiche, es wird an ein Labor geschickt und dort untersucht.


Kommen wir zur Definition Giftköder. Gemeint sind damit nicht Leckerlis oder Trockenfutterbrocken, die jedem mal aus der Futtertasche herausfallen können oder die der Hund beim Suchspiel übersehen hat. Solange sie nicht gespickt sind mit etwas Auffälligem, bitte hierfür nicht die Polizei rufen.

Finden Sie jedoch Futter gespickt mit Rasierklingen, Nägeln und sonstigen scharfkantigen Gegenständen oder Futter-/Fleischbrocken (mit Pulver oder anderen merkwürdigen Substanzen, wie Blaukorn), dann gehen Sie bitte wie oben genannt vor.


Es liegt mir fern, Meldungen zu Giftködern zu bagatellisieren. Vielleicht wurde auch tatsächlich etwas ausgelegt, man hat es entsorgt, aber nicht polizeilich gemeldet. Dies ist jedoch der falsche Ansatz.


Solange man nicht direkt Betroffene persönlich kennt, seien Sie bitte vorsichtig mit der Verbreitung solcher Meldungen und fragen Sie einmal mehr nach, z.B. bei dem, für den Stadtteil, zuständigen Polizeirevier.


Es ist wichtiger für den Notfall den eigenen Hund behutsam an einen Maulkorb gewöhnt zu haben, ein gutes Abbruchkommando zu trainieren und das AUSgeben von Gegenständen und Futter so aufzutrainieren, dass der Hund gerne etwas ausspuckt.


Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Diese Information dürfen Sie sehr gerne teilen! Danke!



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